Kompostierbares Geschirr und Mehrweggeschirr im Umweltcheck

Haben Sie sich schon mal Gedanken dazu gemacht, wie Sie Ihre Veranstaltung umweltfreundlicher gestalten können? Dann ist es Ihnen sicher ein Anliegen, das Abfallaufkommen an Ihrer Veranstaltung zu reduzieren. Dafür gibt es eine sehr naheliegende Lösung, von der gleichzeitig das regionale Gewerbe profitiert: die Einführung von Mehrweggeschirr. Mehrwegbecher und -teller haben in der Regel einen deutlich kleineren Umweltfussabdruck als Einweggeschirr, das heisst, Sie belasten die Umwelt deutlich weniger. In Abbildung 1 sehen Sie den Umweltfussabdruck verschiedener Becher. Je grösser der Balken in der Abbildung ist, desto grösser ist der Umweltfussabdruck des Bechers. Der Umweltfussabdruck des Mehrwegbechers ist deutlich kleiner als jener der Einwegbecher. Dasselbe gilt auch für Teller. Es ist für die Umwelt meist besser, Mehrweg- statt Einweggeschirr zu verwenden. Es gibt wenige Situationen, z. B. wenn das Mehrweggeschirr zu weit transportiert wird, in denen Einweggeschirr aus Umweltsicht besser abschneidet als Mehrweggeschirr. Da es in der Schweiz sehr viele Anbieter*innen von Mehrweggeschirr gibt, können Sie für Ihre Veranstaltung wahrscheinlich ein Angebot im Umkreis von 20 km finden.

Abbildung 1: Umweltfussabdruck verschiedener Becher. Der PLA-Becher ist ein Kunststoffbecher, der z. B. aus Mais produziert wird und in industriellen Kompostier- oder Biogasanlagen entsorgt werden kann. Der PET- und der PP-Becher sind aus herkömmlichem Kunststoff hergestellt. Bei der Entsorgung des PLA-Bechers in der Biogasanlage und beim Recycling des PP-Bechers entsteht ein Umweltnutzen (negative Werte).

Auch wenn der PLA-Becher in Abbildung 1 in einer Biogasanlage verwertet wird, ist sein Umweltfussabdruck viel grösser als jener des Mehrwegbechers. Dies, weil die grösste Umweltbelastung durch den Maisanbau und die Herstellung entsteht. Sie sehen also, dass kompostierbar hier nicht per se mit umweltfreundlich oder ökologisch gleichgesetzt werden kann. Falls Sie kein Mehrweggeschirr einsetzen können, ist Einweggeschirr aus Recycling-Karton eine umweltfreundliche Alternative.

Auch wenn der Abfall das erste ist, was in punkto Umweltbelastung bei Veranstaltungen ins Auge springt, so haben andere Faktoren wie die Anreise der Besucher*innen oder das Essensangebot einen viel grösseren Einfluss auf die Umwelt. Was auf den Mehrwegteller kommt, belastet die Umwelt stärker als der Teller selbst. In Abbildung 2 sehen Sie, dass eine vegetarische Mahlzeit einen viel kleineren Umweltfussabdruck hat als eine Fleischmahlzeit. Sprechen Sie mit den Food-Anbieter*innen Ihrer Veranstaltung über ihr vegetarisches Angebot. Es gibt viele schmackhafte vegetarische Mahlzeiten, die Sie an Ihrer Veranstaltung auf Mehrwegtellern anbieten können, um mehr für die Umwelt zu tun.

 

Abbildung 2: Umweltfussabdruck von Mahlzeiten und Tellern. Der Inhalt des Tellers hat einen viel grösseren Umweltfussabdruck als der Teller selbst. Eine Fleischmahlzeit hat einen deutlich grösseren Umweltfussabdruck als eine vegetarische Mahlzeit.

 

Autorin: Lea Weber, Carbotech AG

Siehe auch: Entscheidungshilfe zur Geschirrwahl

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